Hoher Konsum von gezuckerten Getränken kann zu Darmkrebs führen

Dickdarmkrebs ist die vierthäufigste Krebsart und hat die zweithöchste Mortalitätsrate unter den verschiedenen Krebsarten¹. Eine jahrelange, erhöhte Aufnahme von Fruchtzucker (Fruktose), mit dem etwa viele Limonaden gesüßt werden, kann zu einem erhöhten Risiko für Darmkrebs führen, wie eine kürzlich publizierte Studie zeigt.

Limonaden sind beliebte Getränke in Österreich und werden häufig mit Fruktose gesüßt. Während Glukose (Traubenzucker) über den gesamten Körper verstoffwechselt werden kann, geschieht das bei Fruktose hauptsächlich über die Leber. Der Dünndarm kann lediglich eine tägliche Fruktosemenge von zirka 25 Gramm verarbeiten. Muss er mehr bewältigen, kann es zu Verdauungsproblemen kommen. In Limonaden befinden sich im Durchschnitt sieben Stück Zucker auf einen Viertelliter. Das sind 21 Gramm Fruchtzucker pro Viertelliter Limonade.

Studienpopulation der vorliegenden Studie waren 121.111 ProbandInnen aus zwei amerikanischen Studien: „Nurses‘ Health Study“ und „Health Professionals Follow-Up Study“ (beide von 1986-2014). Die TeilnehmerInnen wurden hinsichtlich des Auftretens von Dickdarmkrebs und damit zusammenhängenden Todesfällen untersucht.

Die durchschnittliche Energieaufnahme aus zugesetztem Zucker betrug 9,9 Prozent. Bei jenen, die angaben, pro Tag mehr als eine Portion gezuckerter Getränke zu sich zu nehmen, waren es sogar 19 Prozent. Insgesamt erkrankten 2.733 Personen im Laufe der Studie an Dickdarmkrebs, 901 Personen verstarben daran. Die Darmkrebsinzidenz lag bei jenen Personen, die angaben, pro Woche zwischen einer und drei Portionen gezuckerter Getränke zu sich zu nehmen, um 13 Prozent höher als bei jenen Personen, die völlig auf gezuckerte Getränke verzichten. Jene, die zwischen vier und sieben Portionen zuckerhaltiger Getränke konsumierten, hatten sogar eine um 18 Prozent erhöhte Darmkrebsinzidenz.

Eine hohe Aufnahme von gezuckerten Getränken wird in dieser Studie mit einer Zunahme des Auftretens von Darmkrebs assoziiert. Die Studienergebnisse unterstützen damit Guidelines und politische Strategien zur Senkung des Konsums gezuckerter Getränke in der Allgemeinbevölkerung.

⇒ Download ÖAIE-Studienzusammenfassung (deutsch)

Originalstudie: Yuan C et al. Sugar-sweetened beverage and sugar consumption and colorectal cancer incidence and mortality according to anatomic substite, Am J Clin Nutr. 2022 Jun 7;115(6):1481-1489

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¹ Krebserkrankungen in Österreich 2020. Statistik Austria, Wien 2020, Seite 12, abgerufen am 5. 12. 2022: (https://www.statistik.at/fileadmin/publications/Krebserkrankungen_in_OEsterreich_2020.pdf)

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Foto: istock, nicoletaionescu