Eine amerikanische Langzeitstudie über 30 Jahre mit knapp 28.000 ursprünglich gesunden Frauen zeigt, dass drei bestimmte Blutwerte – hochsensitives C-reaktives Protein (CRP), LDL-Cholesterin und Lipoprotein(a) – besonders aussagekräftig sind wenn es darum geht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Jahrzehnte hinweg einzuschätzen
Frauen mit erhöhten Werten dieser Marker hatten ein deutlich höheres Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod durch kardiovaskuläre Ursachen. Besonders überzeugend war die Kombination aller drei Werte, wodurch die präziseste Einschätzung des Langzeitrisikos erzielt wurde. Die stärksten Effekte zeigten sich in den ersten 15 Jahren nach der Blutabnahme.
Die Studie unterstreicht wie wichtig es ist, Risikofaktoren ohne klinische Symptome frühzeitig zu erkennen – idealerweise schon in der Lebensmitte. Für Mediziner:innen bietet die kombinierte Biomarkeranalyse eine wertvolle Ergänzung zu klassischen Risikomodellen, die meist nur einen Zeitraum von zehn Jahren abdecken. Für Patient:innen bedeutet das: eine einfache Blutuntersuchung kann helfen, das persönliche Risiko besser zu verstehen und rechtzeitig Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen.
Diese Erkenntnisse sind wichtig für die Gesundheitsvorsorge. Sie helfen Ärztinnen und Ärzten, das Risiko besser einzuschätzen und gezielt zu handeln – lange bevor erste Beschwerden auftreten. So könnten Herzinfarkte und andere schwere Herz-Kreislauf Erkrankungen möglicherweise verhindert werden.
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Literatur: Ridker P.M., Moorthy M.V., Cook N.R. et al, Inflammation, Cholesterol, Lipoprotein(a), and 30-Year Cardiovascular Outcomes in Women, The New England Journal of Medicine 2024; 391: 2087-2097