EDDY-Studie des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin (ÖAIE) zeigt Zunahme von übergewichtigen Kindern während Covid-19.
Die EDDY-Präventionsstudie wurde in Österreich ins Leben gerufen, um Maßnahmen gegen den Anstieg von Fettleibigkeit zu entwickeln. So wie es die Richtlinien der WHO vorgeben. Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob Ernährungs- und Sportschulungen einen signifikanten Einfluss auf den BMI (Bodymaßindex), das Körpergewicht und die Körperstruktur haben.
Die Studie wurde in den 3. und 4. Klassen einer Volksschule in Wien durchgeführt. Die 115 teilnehmenden Kinder wurden in einer Interventions- und eine Kontrollgruppe geteilt. Lediglich die Interventionsgruppe erhielt Ernährungs- und Sportunterricht. Während des Lockdowns sogar nur online. Die Ergebnisse: Der BMI in der Kontrollgruppe stieg signifikant stärker an als in der Interventionsgruppe. Auch das Wissen über Ernährung war in der Interventionsgruppe ausgeprägter.
Das Projekt fand sowohl 2018/19 als auch 2019/20 statt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste das EDDY-Projekt 2019/20 unterbrochen werden. Stattdessen wurde nun untersucht, welchen Einfluss die Pandemie und die vorübergehende Schließung der Schulen in Österreich auf den BMI und das Körpergewicht der Kinder hat.
Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache. Sie zeigen, dass die Kinder während der Pandemie durchschnittlich 4,5 Kilo zugenommen haben. Das ist deutlich mehr als im Jahr davor (2,7 Kilo).
Auch eine Folgestudie zeigte ähnliche Ergebnisse: Sie untersuchte das Gewicht von 37 Kindern im Alter von 8-11 Jahren, wobei 15 der Kinder schon vor dem Lockdown und der Schließung der Schulen übergewichtig waren. Die durchschnittliche Gewichtsänderung während des Lockdowns betrug in dieser Gruppe 8,28 Kilo! Dabei haben Kinder, welche vorher schon übergewichtig waren, mehr zugenommen, als jene mit Normalgewicht.
Die Zahlen zeigen deutlich, dass ‚Änderungen im Tagesablauf von Kindern das Essverhalten und die Lebensweise beeinflussen können. Aus diesem Grund ist die Einbeziehung und die Mithilfe der Familie für gelungene Präventionsmaßnahmen enorm wichtig.
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